Industriebau wird vorwiegend für Unternehmen betrieben, die Bauwerke zur Erweiterung ihrer Produktion, zur Lagerung von Gütern und Waren oder neue Industriehallen zur Vergrößerung der Forschungsabteilung. Weitere Gründe für den Industriebau sind die Erweiterung von Ausstellungsflächen oder Verkaufsflächen zur besseren Präsentation der angebotenen Waren und Dienstleistungen. Der Industriebau von Gewerbehallen, Produktionshallen oder Leichtbauhallen sollte nur von qualifizierten und zertifizierten Industriebau Firmen ausgeführt werden.
Die durch den Industriebau erstellten Hallen müssen den Anforderungen des Bauherren die sich aus den individuellen Produktionsprozessen ergeben, unter wirtschaftlichen und lagertechnischen Gesichtspunkten gerecht werden. Falsch geplante Industriehallen, Gewerbehallen oder Leichtbauhallen können zu einer wirtschaftlichen Bedrohung für Ihr Unternehmen werden. Außerdem sollten Sie bevor Sie einen Auftrag im Industriebau vergeben auch genau die Kosten der Bewirtschaftung und die zu erwartenene Lebensspanne des Industriebaus berechnen und planen lassen.
Industriehallen werden meistens von sehr großen Firmen in denen viele Beschäftigte arbeiten benötigt, während Gewerbehallen im Industriebau eher von kleineren und mittleren Unternehmen gebaut werden. Beim Industriebau versucht man die Industriehallen der geplanten Nutzung möglichst effektiv anzupassen. Außerdem müssen Sie oft auch die Vorgaben des Standortes (fragen Sie dazu bei Ihrem zuständigen Bau- oder Gewerbebauamt nach) berücksichtigen, dies sollten Sie unbedingt vor Beginn des Industriebaus veranlassen.
Der Industriebau ist ein wichtiger Teil des Bauwesens. Dieser Zweig der Baubranche beschäftigt sich mit der Errichtung von Bauten, die überwiegend industriellen oder kommerziellen Zwecken dienen. Neben Produktionsanlagen gehören auch Lagerhallen und Bürogebäude sowie zweckdienliche Anbauten wie Sozialräume zum Bereich des Industriebaus.
Aus dieser kurzen Beschreibung geht hervor, dass die Aufgaben des Industriebaus außerordentlich komplex sind, oft sogar noch komplexer als beim Wohnungsbau. Industriebauten werden in vielen Variationen errichtet. Die jeweilige Ausführung richtet sich ganz nach dem Verwendungszweck des Gebäudes und den eingesetzten Produktions- bzw. Fertigungsverfahren. Es gibt zum Beispiel Maschinen, die so groß sind, dass eine Standardhalle nicht genug Raum bietet. Das Produktionsgebäude wird in solchen Fällen speziell für die jeweilige Maschine konzipiert und gemeinsam mit ihr montiert. Diese Verfahrensweise findet man beispielsweise beim Bau von Papiermaschinen.
Im modernen Industriebau bevorzugt man heute die Leichtbauweise. Soweit wie möglich wird mit vorgefertigten Bauelementen aus Stahl, Aluminium und Glas gearbeitet. Dadurch spart man Montagezeit und somit Baukosten. Zusätzlich sind die verwendeten Baustoffe preisgünstig und wartungsarm. Gerade bei industriellen Bauten ist es oft erforderlich, Modifikationen vorzunehmen, um die Gebäude den spezifischen Fertigungsbedingungen des Unternehmens anzupassen. So wird in vielen Produktionshallen ein Hallenkran benötigt, dessen tragende Elemente gleich von vornherein in die Hallenstruktur integriert werden. In vielen Fertigungsprozessen wird Abwärme erzeugt. Oft wird in Industriebauten diese Abwärme zum Zweck der Raumheizung verwendet. Da die Abwärme kontinuierlich anfällt, auch während der warmen Jahreszeit, muss im Sommer im Gegenzug für eine gute Belüftung gesorgt werden, um die Temperaturen im Inneren erträglich zu halten. Reinraumanlagen, wie sie zum Beispiel bei der Fertigung von Computerchips oder Halbleiterelementen benötigt werden, stellen besonders hohe Anforderungen. Ähnliches trifft auch auf Kühlhallen zur Lagerung leicht verderblicher Güter wie Lebensmittel oder manche Chemikalien, aber auch auf Lager für brennbare oder toxische Substanzen zu.
Natürlich spielen Umweltschutz und Effizienz auch bei industriellen Bauten eine wichtige Rolle. So verwendet man bei Produktionsgebäuden gerne Glas, nicht nur weil es ein preisgünstiger Baustoff ist, sondern weil es dem Tageslicht Zugang gewährt. Die optische Qualitätskontrolle vieler Produkte funktioniert am besten bei Tageslicht. Gleichzeitig spielt bei nicht wenigen Industriebauten der Lärmschutz eine große Rolle, allerdings umgekehrt wie bei Wohnbauten. Hier geht es darum, möglichst wenig Lärm in die Umgebung zu entlassen. Langlebigkeit und niedrige Betriebskosten sind bei modernen Produktionsbauten ebenfalls von entscheidender Bedeutung, gewähren sie doch dem betreffenden Unternehmen einen Kostenvorteil. Vielfach müssen Industriebauten auch behördliche Auflagen in punkto Feuersicherheit, Umweltschutz oder anderen Kriterien erfüllen, die bereits bei der Planung berücksichtigt werden müssen.
Während bei Lagerhallen und Fertigungsgebäuden meist die reine Funktionalität im Vordergrund steht, ist bei Bürogebäuden auch die Ästhetik wichtig, insbesondere wenn es sich um die Zentrale einer Firma handelt, die repräsentativen Zwecken dienen soll und in der auch Besucher empfangen werden sollen. Davon abgesehen ist es längst wissenschaftlich nachgewiesen, dass Mitarbeiter in hellen, lichtdurchfluteten Räumen, die in freundlichen Farben gehalten und mit Bildern und Grünpflanzen aufgelockert sind, viel produktiver arbeiten als solche, die in grauen, bunkerähnlichen Gebäuden tätig sind, wo vielleicht sogar tagsüber Licht brennen muss. Auf Bürogebäude treffen ähnliche Kriterien wie auf Wohngebäude zu. So ist ein modernes Heizungssystem in Verbindung mit guter Wärmedämmung ein wichtiger Beitrag, um die Betriebskosten so niedrig wie möglich zu halten. Da in einem Bürogebäude viele Menschen auf engem Raum arbeiten, verdient das Belüftungssystem ebenfalls besondere Aufmerksamkeit. Dabei muss zum Beispiel berücksichtigt werden, dass manche Büromaschinen, darunter Laserdrucker, gesundheitsschädliche Dämpfe abgeben. Durch eine gute Entlüftung stellen sie jedoch kein Problem dar. Ein wichtiger Punkt bei allen Industriebauten ist der Arbeitsschutz. Diese Bauten werden von vornherein so errichtet, dass sich ein Feuer nur schwer ausbreiten kann. Das geschieht beispielsweise durch den Einbau von Brandschutzwänden, Sensorsystemen, feuerhemmenden Türen und Sprinkleranlagen. Gleichzeitig müssen die Gebäude so konzipiert sein, dass im Falle einer Havarie oder eines Brandes alle dort beschäftigten Personen schnell einen sicheren Weg ins Freie finden. Dazu müssen Türen, Durchgänge und Treppenhäuser entsprechend geräumig und frei von Stolperfallen angelegt sein. In vielen Fällen wird zudem zur Auflage gemacht, dass sich die Industriebauten harmonisch in die Umgebung einfügen müssen und nicht störend hervorragen. Die meisten speziellen Anforderungen werden bereits in der Planungsphase berücksichtigt, weil spätere Änderungen nicht oder nur schwer möglich sind und hohe Kosten verursachen.